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Der Weg von wirDesign zum ECOnGOOD-Unternehmen – Erfahrungsbericht Teil 3

wirDesign Socken mit Economy for the Common Good Schriftzug
Lesezeit: 3 Minuten

Als Gemeinwohl-Ökonomie-Unternehmen engagieren wir uns dafür, das Wirtschaftssystem zum Wohle von Mensch, Natur und Gesellschaft umzugestalten. Die »Economy for the Common Good« oder auch Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) ist ein Wirtschaftsmodell, das ein gutes Leben für alle Menschen auf einem gesunden Planeten zu seinem vorrangigen Ziel und Zweck macht. Im Kern geht es darum, dass werteorientierte Unternehmen auf das Gemeinwohl achten und sich für Menschenwürde, Solidarität und soziale Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit sowie Transparenz und Mitbestimmung einsetzen. Seit 2024 ist wirDesign zertifiziertes Gemeinwohl-Ökonomie-Unternehmen. In unserer Recap-Reihe lassen wir das Team zu Wort kommen, das für wirDesign monatelang intensiv an der Gemeinwohlbilanzierung gearbeitet hat. Thorsten war Teil des wirDesign-internen GWÖ-Teams und hat sich vorrangig um die Themen Kund*innen und Mitunternehmen sowie das gesellschaftliche Umfeld gekümmert. Heute schildert er seine Erfahrungen und gibt ein paar Tipps.

Um was genau ging es bei den Themen, mit denen du dich bei der GWÖ-Bilanzierung beschäftigt hast?

 

thorsten_greinus_250x250px Thorsten

Zwei der Themenfelder der GWÖ haben mich besonders begeistert. Das Thema der Berührungsgruppe D »Kund*innen und Mitunternehmen« war insofern spannend, als es hier um transparente und menschenwürdige Kommunikation mit Kund*innen geht. Die Berührungsgruppe E behandelt das gesellschaftliche Umfeld, in dem wir als Unternehmen agieren. Dieses Themenfeld ist zugleich die grundlegende Basis, von der aus viele Weichen gestellt werden können. Daher empfiehlt es sich, mit dem Thema »gesellschaftliches Umfeld« zu starten.

Die Berührungsgruppe D »Kund*innen und Mitunternehmen« verlangte, unsere Tätigkeitsfelder und Kund*innen nach den GWÖ-Kriterien zu bewerten. Hier stellte sich auch die Frage, welche Auswirkungen unsere Arbeit auf das Gemeinwohl hat und welche Rolle unsere Kund*innen zu diesem Aspekt einnehmen. Wir haben festgestellt, dass wir überaus verantwortungsvolle Unternehmen betreuen dürfen. Das ist auch zurückzuführen auf unsere bestehenden New-Business-Kriterien. Unser Business Development Team beurteilt nach klaren Kriterien, ob Unternehmen und wirDesign hinsichtlich verschiedener Nachhaltigkeitsaspekte harmonieren. Erst dann werden diese potenziellen Neukunden den wirDesign-Teams vorgestellt, um sich für das Projekt »bewerben« zu können.

Was waren für dich die größten Probleme und Herausforderungen?

 

thorsten_greinus_250x250px Thorsten

Einige Fragen im GWÖ-Prozess waren durchaus fordernd, teilweise vieldeutig und verlangten ein tiefes Verständnis der Sachzusammenhänge. Hier konnten wir uns jedoch anhand von Beispielen annähern. Die Begleitinformationen im »Good Balancer«* waren dabei sehr hilfreich. 

Das größte Problem war es, die geforderten Daten zu beschaffen. Ehrlicherweise hatten wir diese Anforderungen nicht allumfassend auf dem Schirm. Meine Erfahrungen im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung haben es mir ein wenig leichter gemacht, in die GWÖ-Bilanzierung einzusteigen, flankiert von der Begeisterung als »Certified Sustainability Reporting Specialist (CSRS)« für andere Standards wie der »Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)«.

Dennoch mussten wir gemeinsam vieles erst erlernen und Metriken für uns definieren. Aber dann stellten wir fest, dass tatsächlich vieles schon da ist, wie z. B. die Bestimmung unseres CO2-Fußabdruckes, den wir als Mitglied von »Leaders for Climate Action« ermittelt haben. Dort wo Zahlen fehlten, sind wir in den Dialog getreten, haben zum Beispiel unsere Vermieter befragt oder prüften die Strom- und Wasserrechnungen nach Verbrauchsdaten. Unsere Erkenntnis: Vieles ist bereits vorhanden, aber man muss es erst einmal zusammenzubringen.


Was würdest du der Person raten, die eine Gemeinwohl-Bilanzierung machen will?


thorsten_greinus_250x250px Thorsten

Hilfreich ist es, sich intensiv in den Teams und auch unter den Berührungsgruppen auszutauschen und sich auch agenturweit Unterstützung zu holen. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an alle, die uns tatkräftig unterstützt haben!

Was sagst du zum Ergebnis?

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In der GWÖ-Bilanz lassen sich unser Engagement und unsere Aktivitäten jetzt kompakt nachlesen und zeigen schwarz auf weiß, dass wir in den letzten Jahren schon sehr viel richtig gemacht haben. Die ECOnGOOD Bilanz entwickelt eine große Strahlkraft, alle bei uns in der Agentur wissen jetzt, was Nachhaltigkeit oder Gemeinwohlorientierung bedeutet. Und tragen das »Economy for the Common Good« T-Shirt mit großem Stolz. In diesem Sinne ist unsere Gemeinwohlbilanzierung ein Sprungbrett für weitere Maßnahmen und ein starkes Statement in Richtung unserer Kund*innen und Partner*innen.

Wie geht es jetzt weiter?

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Spannend sind die Impulse, die wir für unsere Kundenprojekte mitnehmen und mit anderen Aspekten verknüpfen können. Im Rahmen meiner Fortbildung zum Nachhaltigkeitsmanager entstand zum Beispiel die Idee, eine Ökobilanz oder das »Life Cycle Assessment« auf die Entwicklung einer Marke oder den Branding-Prozess zu übertragen. Es wäre sehr interessant zu erfassen, welche Weichen gestellt werden müssen, um zu einer nachhaltigen Marke zu kommen. Für eine Erstbilanzierung haben wir sehr gut abgeschnitten. Aber es geht auch um stetige Verbesserungen. Welche Maßnahmen wollen wir ergreifen in den kommenden Jahren? Wir haben uns Ziele gesteckt und Maßnahmen ausführlich im Good Balancer* dokumentiert.

Hast du ein Schlusswort oder Fazit für uns? 

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Über kurz oder lang werden alle Unternehmen mit Aspekten der Nachhaltigkeit konfrontiert, ob freiwillig oder verpflichtend durch die CSRD. Oder als Marktteilnehmer in der Lieferkette eines anderen Unternehmens im Zusammenhang mit der »Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD)«. Gerade kleinere Unternehmen legen mit der GWÖ-Bilanzierung ein hervorragendes Fundament. Ja, die Erstellung ist mit einigem Aufwand verbunden und gerade der Anfang ist anstrengend. Aber nun haben wir eine wunderbare Datenlage, um uns immer weiter verbessern zu können und um die Messlatte ein wenig höher zu hängen.

Unser Engagement im GWÖ-Prozess zeigt, dass wir als Agentur nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ethisch und nachhaltig agieren wollen. Die gewonnenen Erkenntnisse und der Austausch innerhalb unserer Teams sind der Grundstein für eine zukunftsorientierte und verantwortungsbewusste Unternehmensführung. Wir sind stolz darauf, diesen Weg eingeschlagen zu haben und freuen uns darauf, gemeinsam mit unseren Kund*innen und Partner*innen die nächsten Schritte zu gehen.

 

* Der »Good Balancer« ist eine Onlinelösung für das umfassende Nachhaltigkeits-Reporting und -Management in gemeinwohlorientierten Organisationen

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Anita Lüder-Bugiel

Anita Lüder-Bugiel

Presse