Circular Reporting: Reduce. Re-use. Report.
Von der linearen Einwegberichterstattung hin zum Reporting als Wertschöpfungskreislauf.
Inspiriert von der Circular Economy und von Circular Futures entsteht der Gedanke einer zukunftsfähigen Berichterstattung unter dem Motto »Circular Reporting« und transportiert so bereits mit dem Berichtskonzept eine nachhaltige Haltung. Eine Haltung, mit der alle Publizierenden den Wandel im Reporting mitgestalten.
Vordergründig denkt man bei Circular Economy an das Ende eines Produktlebens und an das darauffolgende Recycling. Das jedoch ist zu kurz gedacht. Der Beginn eines Zyklus, die Konzeption und das Design spielen eine wesentlich größere Rolle. Das Konzept des Circular Reportings greift diese Aspekte auf, rückt den gesamten Projektzyklus (inkl. Content, Kanäle und Technologie) in den Mittelpunkt der Betrachtung und integriert diesen in das Wertschöpfungsgefüge der Finanz- und Nachhaltigkeitskommunikation online. Dazu drei Beispiele:
Reduce
- Reduzierte Aufwendungen durch Verbesserung der Prozesse
- Effiziente Content-Strategie mit Blick auf geschickte Medienverzahnung und verlinkte Teaser
- Zusammenführung von Inhalten (z. B. im Sinne der kombinierten Berichterstattung)
Re-use
- Mehrfachverwendung substanzieller Inhalte in relevanten Kanälen
- Kuratierte Inhalte zur Stärkung der Themenreputation
Redesign
- Optimierung des Designs statt einer kompletten Neugestaltung (z. B. funktionale und schnelle Grafiken und angemessene Darstellung wesentlicher Informationen)
- Maximierung der Leistungsfähigkeit des Reports durch Minimierung visueller Barrieren und Abbau der Komplexität (führt beispielsweise zu geringerem Energieverbrauch, siehe dazu auch »Technology Trim«)
- Mehr Übersichtlichkeit für schnellere Ergebnisse und Erfassbarkeit von Inhalten
Damit verbunden ist die Absicht, eine nachhaltige Infrastruktur zu etablieren, die eine lineare »Einwegkommunikation« ersetzt. Circular Reporting beschreibt somit (analog der Kreislaufwirtschaft) die Idee der Kreislaufkommunikation, die alle bedeutenden Aspekte der Berichterstattung berücksichtigt. Circular Reporting ist ein Angebot mit Blick auf die Herausforderungen im Zuge der sich ankündigenden Berichtsanforderungen. Aber auch hinsichtlich der gewachsenen Ansprüche der Stakeholder*innen und der Versorgung der erweiterten Zielgruppen mit relevanten Informationen im Zusammenhang mit einer »vernünftigen« Content-Strategie. Circular Reporting ist auch ein Konzept, das digital verzahnt ist und die Vorzüge der digitalen Nachhaltigkeit ausschöpft. Wie setzen wir das um?
Erweitern Sie Ihren »Wirkungskreis« im Reporting
Circular Reporting ist nicht dogmatisch, lässt sich konfigurieren und erweitern. Hier einige Beispiele:
Circular Content
Wirft man einen Stein in einen Teich, so breiten sich kreisförmig Wellen aus. Dieses Sinnbild lässt sich hervorragend auf die Beiträge (z. B. Reportagen) im Bericht anwenden. Jeder Artikel setzt sich aus verschiedenen »Wellen« zusammen (Inhaltsbausteinen wie Angaben zu den SDGs, GRI-Indikatoren oder Links, Statements, Dialogmodule, Schaubilder usw.), die sich mit größtmöglicher Wirkung ausdehnen und die Anforderungen unterschiedlicher Zielgruppen erfüllen.
Reporting Loop
Der »Reporting-Loop« dokumentiert das Zusammenspiel der Kommunikationskanäle und Touchpoints der Berichterstattung (PDF, Corporate Website, Newsletter, Blog, Microsites, Social Media und Zwischenberichte) mit Blick auf einen fortlaufenden Strom an Inhalten und der daraus resultierenden Bindung der verschiedenen Stakeholdergruppen.
Linkreading
Die Begriffe Auslagern, Teasern, Kuratieren beschreiben das Prinzip des »Linkreadings« (Link + Reading = Leading). Wer diese Disziplin beherrscht, führt in der Kommunikation weg von der Linearen, hin zur zirkulären Kommunikation.
Dynamic Materiality
Mit Blick auf die European Sustainability Reporting Standards (ESRD) wäre es ein Novum, den nicht finanziellen Teil im Lagebericht neu zu bewerten und zu inszenieren. Dazu zählt auch, den Impact näher zu beschreiben und zu quantifizieren. Dreh- und Angelpunkt ist eine Neuinterpretation der Wesentlichkeitsmatrix mit Fokus auf die Zieldimensionen der Nachhaltigkeit, ESG und Fokusthemen:
- Strategische und wirtschaftliche Wesentlichkeit (Nachhaltigkeitsaspekte, die sich auf das Unternehmen auswirken oder durch den Konzern beeinflusst werden)
- Ökologische und soziale Wesentlichkeit (Nachhaltigkeitsaspekte, die die wesentlichen Auswirkungen des Unternehmens auf die Umwelt und die Menschen widerspiegeln)
- Finanzielle Wesentlichkeit (Nachhaltigkeitsaspekte, die den Unternehmenswert schaffen oder schmälern und daher von finanzieller Bedeutung sind)
Technology Trim
Als Lösung für mehr digitale Nachhaltigkeit und für ein nachhaltiges Reporting-Erlebnis bietet sich ein Sustainability Switch an: ergänzende Steuerelemente (Ausblenden von Hintergrund-Elementen, Kontrastumschaltung, Schriftgrößensteuerung, Darkmode) oder Optionen, die zu optimierten Ladezeiten zur Reduktion der Datenmengen führen sowie Dateigrößen im Download-Bereich minimieren (Lottie Files, Lazy Loading). Das Angebot richtet sich an Besucher*innen, die Wert auf ein nachhaltiges Angebot legen und sehr gezielt auf Informationen zugreifen möchten.
Fazit
Circular Reporting ermöglicht es Stakeholder*innen, Informationen gezielter und fokussierter zu konsumieren. Circular Reporting unterstützt dabei, effektive Entscheidungen hinsichtlich der Kommunikationswege und der gewünschten Informationstiefe zu treffen. Circular Reporting unterstreicht die verantwortungsvolle Haltung der Unternehmen den Zielgruppen gegenüber, weit über nicht finanzielle Informationen hinaus. Die Kreislaufkommunikation ist somit der Ansatz, den Wirkungskreis der Finanz- und Nachhaltigkeitskommunikation zu erweitern und die Zukunft der Berichterstattung mitzugestalten.
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Wollen wir uns dazu austauschen?
Susanne van Dyk
Business Development