NFT-Projekte von Marken sprießen momentan aus dem Boden wie Pilze nach einem verregneten Herbsttag. Angefangen mit der Fashion- und Lifestyle Branche bis zum Automotive Sektor nutzen Markenverantwortliche die Technologie, um mit ihren Zielgruppen in Austausch zu treten. Aber macht das wirklich für jede Marke Sinn? Wann sollte man lieber die Finger davon lassen?
Mit der NFT-Technologie ist ein neuer Kanal für Markenverantwortliche auf den Plan getreten, um ihre Zielgruppen zu aktiven Mitgestaltern von Marken zu machen. Die Möglichkeiten werden aktuell von vielen Unternehmen in ersten Gehversuchen ausgelotet. Wie immer zu Beginn einer neuen Ära im Marketing herrscht viel Aufregung. Überzogene Heilsversprechen auf der einen Seite, harsche Kritik auf der anderen.
Betrachtet man das Ganze aus der markenstrategischen Perspektive, gibt es genug Gründe, eine vorsichtige Haltung einzunehmen. Es gilt, mühsam aufgebaute Reputation nicht durch Schnellschüsse in Gefahr zu bringen. Auch spielen rechtliche Faktoren eine Rolle, denn ein NFT kann mehr sein als nur ein hübsches Bildchen. Der NFT kann auch so designed werden, dass er Rechte – und Lizenzfragen regelt.
Als Markenberater sehen wir uns in der Pflicht, eine kritisch distanzierte Haltung einzunehmen. NFT-Projekte benötigen unserer Ansicht nach gewisse Ausgangsfaktoren, um wirklich nachhaltig positive Effekte auf die Markenarbeit liefern zu können. Es zu tun, nur weil es möglich ist, scheint uns dabei nicht ausreichend gehaltvoll. FOMO (Fear of missing out) allein ist kein guter Grund.
Vielmehr sollte man sich als Markenverantwortlicher bewusst sein, dass mit dem Eintritt in die NFT-Welt und somit ins Web3 ein strategischer Wendepunkt für das Brand Management eintritt. Ist man sich dessen bewusst und bereit, diesen Weg zu gehen, bieten sich wirklich großartige Möglichkeiten, um Marken noch stärker mit den Zielgruppen zu verbinden und sie dort zu verankern.
Vor dem Einstieg in ein NFT-Projekt sollte man sich bewusst sein, dass es Offenheit, Mut und strategischer Weitsicht bedarf. Vorsichtig sein sollte man unserer Meinung nach besser, wenn einer der unten stehenden Punkte zutrifft:
Es fehlt die Überzeugung, dass das Web3 perspektivisch für die Markenführung relevant wird.
Es gibt keine übergeordnete Metaverse-Strategie für die Marke.
Das Projekt soll nur als
kurzfristiger PR- und Marketingstunt dienen.
Man denkt, NFT steht für »Nur für Tekkies«.
Grund für das Projekt ist, dass Marktbegleiter aktiv geworden sind und man sich in Zugzwang wähnt.
Es kann kein echter Mehrwert (Utility) mit dem NFT für die Zielgruppe verknüpft werden.
Die anvisierte Community deckt sich nicht mit
der Zielgruppe der Marke.
Man denkt, es genügt, wenn das Medium die Botschaft ist.
Es fehlt der Mut, ein Stück weit die Kontrolle abzugeben.
Man für das Projekt nicht zwangsläufig ein NFT bzw. die Blockchain-Technologie benötigt.
Hat man diese Punkte im Griff, steht nichts im Wege, ein wirklich sinnvolles, Mehrwert schaffendes NFT-Projekt auf die Beine zu stellen, das der Marke langfristig hilft, Wirkung zu erzielen.
Wenn Sie Unterstützung bei der Entscheidung für oder wider ein NFT-Projekt suchen, sind wir gerne für Sie da.